Die Abtrennung von dispersen Feststoffen aus Suspensionen auf Zentrifugen und Filtern spielt bei einer Vielzahl von Produktionsprozessen in den verschiedensten Branchen eine wichtige, manchmal gar entscheidende Rolle. Zu nennen sind hier z.B. Chemie, Pharmaindustrie, Lebensmitteltechnik, Biotechnologie, Wasseraufbereitung sowie Grundstoff- und Aufbereitungsindustrie.
Die erhöhten Auflagen des Umweltschutzes, hohe Kosten für Personal und Energie sowie gestiegene Anforderungen durch neue Produkte haben entscheidende Impulse für die fortlaufende Weiterentwicklung von Verfahren und Maschinen der mechanischen Fest-Flüssig-Trennung ausgelöst. Auch für die Erforschung der physikalischen Grundvorgänge sind so neue Aufgaben entstanden.
Die heute verfügbaren Verfahren und Maschinen sind sehr vielfältig, und nur eine genaue Kenntnis der apparatetechnischen Möglichkeiten gewährleistet dem Betreiber das Auffinden der wirtschaftlichsten Lösung seines Problems.
Hochschulkurs "Fest-Flüssig-Trennung"
Zielgruppe
Der Kurs wendet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Apparateherstellern, Apparatebetreibern, FuE-Abteilungen, Behörden und Ingenieurbüros.
Vorkenntnisse auf dem Gebiet der Fest-Flüssig-Trennung sind erwünscht, jedoch nicht erforderlich.
Zielsetzung des Kurses
Der Kurs vermittelt die theoretischen Grundlagen, zeigt aber auch die Grenzen vereinfachender Modellvorstellungen auf. Experimentelle Methoden der Auslegung und des Scale-up werden ausführlich behandelt und durch die Theorie sinnnvoll ergänzt. Besonderes Augenmerk richtet sich auf das Verstehen der Wechselwirkungen zwischen den Produkteigenschaften der zu trennenden Suspensionen und den Konstruktions- und Einstellparametern trenntechnischer Apparate und Maschinen.
Wohl einmalig in dieser Kombination bietet der Kurs die Möglichkeit, an Demonstrationen laufender Pilotmaschinen teilzunehmen und somit auch einen Einblick in die Maschinentechnik von Trenngeräten zu erwerben.
Die Abendveranstaltungen bieten Gelegenheit zum branchenübergreifenden Queraustausch von Gedanken, zur Diskussion eigener Trennprobleme oder zur Präsentation eigener Problemlösungen.
Aufbauend auf den Ergebnissen von Forschungsprogrammen und Vorlesungen am Institut einerseits und der langjährigen Industrieerfahrung der Kursleiter in Konstruktion, Forschung, Entwicklung und Projektierung andererseits vereinigt dieser Kurs Theorie und praktische Erfahrung in optimaler Weise.
Nicht zuletzt bieten
• der Einblick in laufende Forschungsarbeiten,
• der Blick über den Zaun in die Rheologie, Schüttgutmechanik, Partikelmesstechnik, Staubabscheidung und andere Arbeitsgebiete des Institutes im Rahmen von Führungen,
• das persönliche Kennenlernen von Fachleuten aus Hochschule und Industrie sowie der Kontakt mit Studenten der höheren Semester, die an Forschungsprojekten mitwirken,
eine fachlich anregende Atmosphäre.
Praktikum
Laborfiltration (Handfilterplatte, Drucknutsche, Sedimentations-test, Filterkuchenwaschung) • Vakuum-Bandfilter • Trommelfilter • Filterpresse • Schälzentrifuge • Schubzentrifuge • Scherspaltfilter • Becherzentrifuge • Dekantierzentrifuge • Separator • Hydrozyklon • Flockung von Suspensionen • Partikelmesstechnik
Die Praktikumsstände werden größtenteils mit Produkt betrieben. Auch das Fehlverhalten von Trenngeräten aufgrund ungünstiger Maschineneinstellungen wird demonstriert. Weitere Apparate und Maschinen, die der besseren Zugänglichkeit wegen teilweise demontiert sind, können besichtigt werden.
Weitere Informationen und Gebühren
Den aktuellen Informations-Flyer finden Sie hier als pdf-Download.
Die Kursgebühren werden Ihnen nach Anmeldung von der Forschungs-Gesellschaft Verfahrenstechnik e.V. (GVT) in Rechnung gestellt.
Die zugrunde liegenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB-Hochschulkurse) finden Sie hier.
Leitung des Kurses
Prof. Dr.-Ing. habil. Hermann Nirschl, Karlsruhe
Dr.-Ing. Harald Anlauf, Karlsruhe
Durchführung des Kurses
KIT (Karlsruher Institut für Technologie)
Institut für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik
Arbeitsgruppe Verfahrenstechnische Maschinen
- Vortragende aus der Arbeitsgruppe "Verfahrenstechnische Maschinen" des Institutes für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik
- Gastvortragende aus der Industrie
- Dr.-Ing. R. Bott, BOKELA GmbH, Karlsruhe
- Dr. E. Gerdes, JRS J. Rettenmaier & Söhne, Rosenberg
- Dipl.-Ing. B. Hegnauer, Andritz KMPT GmbH, Vierkirchen
- Dr.-Ing. A. Nahrstedt, IWW Rhein.-Westf. Inst. f. Wasser, Mülheim/Ruhr
- Dipl.-Ing. Martin Schäfer, BHS, Sonthofen
- Dipl.-Ing. D. Ullmann, Westfaliea Separator AG, Oeld
Unter Mitwirkung von
Forschungs-Gesellschaft Verfahrens-Technik e.V. (GVT), Frankfurt
DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V., Frankfurt
VDI-Gesellschaft für Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (VDI-GVC), Düsseldorf